AD(H)S-Therapie nach dem IntraActPlus-Konzept

Eine AD(H)S zeigt sich häufig in einem herausfordernden Verhalten zu Hause, in der Kita oder in der Schule. Dieses Verhalten ist trotz aller oder gerade wegen der neurobiologischen Besonderheit bei AD(H)S-Betroffenen ein erlerntes Verhalten. Es kann mit einem individuellen Training auf Basis der Grundlagen- und Lernforschung positiv verändert werden. Mithilfe der Eltern, dem Lehrpersonal oder anderer Bezugspersonen erhalten Kinder Hilfe zum Umlernen.

Die Schwierigkeiten von Familien, in denen ein Kind oder mehrere Familienmitglieder eine AD(H)S aufweisen, sind vielfältig. Die Grundlage zur Bewältigung von jeglichen Problemen ist die Bindung zwischen den Familienmitgliedern im Allgemeinen und zwischen dem Kind und den Bezugspersonen im Besonderen. Daher setzt eine Therapie nach dem IntraActPlus-Konzept stets beim Thema „Bindung und Beziehung“ an.

Zur Analyse des Verhaltens, der Beziehungen und der Bindung innerhalb der Familie dient ein ausführliches Anamnesegespräch und drei bis vier Videoaufnahmen. Insbesondere wird das Verhalten beim Spielen, beim Lernen und bei einem Konflikt- und/oder Planungsgespräch auf Video aufgezeichnet. In bestimmten Fällen wird die Fähigkeit zum Blick- und Körperkontakt ebenfalls betrachtet.

Beobachtete wird hierbei, wie die Familienmitglieder miteinander umgehen, welche unbewussten Signale verstärkend oder blockierend wirken, welche Ziele verfolgt und mittels welchen Verhaltens sie erreicht werden. Analysiert wird, welche Ressourcen der Familie zur Verfügung stehen und welche Verhaltensweisen einer positiven Entwicklung im Wege stehen.

Im Analysegespräch und im Verlauf der Therapie erhalten die Eltern, und je nach Reife auch die Kinder bzw. Jugendlichen, einen Einblick in die Interaktion zwischen den Familienmitgliedern. Gemäß dem Sprichwort „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ erhalten die Beteiligten dadurch die Möglichkeit, selbst zu erkennen, wodurch bestehende Probleme verursacht werden.

Begleitend zu Verhaltensänderungen kann ein Konzentrationstraining, Rechtschreib- oder Rechentraining eingebunden werden, um an schulischen Defiziten zu arbeiten. Vorrangig ist jedoch immer das Lernverhalten, welches in diesem Fall anhand schulischer Themen trainiert wird.

Therapieziel

Familien mit einer AD(H)S-Problematik blicken häufig auf eine jahrelange Leidensgeschichte zurück, ehe eine Diagnose gestellt oder eine Therapie begonnen wird. Daher ist das erste Ziel, Ressourcen der Familie aufzudecken, Bindung und Beziehung aufzubauen und den Nährboden für eine Verhaltensänderung zu bereiten. Anschließend erlernen AD(H)S-Betroffene und ihre Bezugspersonen funktionale Verhaltensweisen und trainieren diese in Teilschritten. Wirkend wie ein Schneeballsystem müssen lediglich ein paar wenige Verhaltensweisen nachhaltig verbessert werden, um andere Problembereiche automatisch mit zu verändern und zu einer umfassenden Steigerung der Lebensqualität zu gelangen.

Im weiteren Verlauf kann eine vorliegende Lern- und Leistungsstörung gemindert bzw. auf längere Sicht behoben werden.

Da eine AD(H)S neurobiologischen Ursprungs ist, kann ein Therapieerfolg immer nur in Abhängigkeit der Ausgangslage zu betrachten sein.
Informationen über die Wirkung und Funktion von medikamentösen Therapien gehören zur Beratung.
Sollte eine AD(H)S noch nicht diagnostiziert sein, so wird eine Vorstellung bei einem entsprechenden Arzt empfohlen.

Zeitrahmen

Der zeitliche Rahmen einer AD(H)S-Therapie richtet sich sowohl nach der Intensität der vorliegenden Problematik als auch nach den zu erreichenden Zielen. Die Mitarbeit der Bezugspersonen ist ein maßgeblicher Faktor.

Die Therapietermine bilden die Stützpfeiler der eigentlichen Trainingsarbeit, die zuhause oder in der Schule stattfindet. Je intensiver eine Familie an einer Umstrukturierung arbeitet, desto schneller werden Ziele erreicht.

Infos für Selbstzahlende

Als Heilpraktikerin Psychotherapie werden meine Leistungen nur in Ausnahmefällen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei Zusatz- oder privaten Versicherungen sollte vorab eine Leistungsübernahme beantragt werden. Heilkundliche Leistungen können in der Regel als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden.

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